#122: Gründer Paul Kiesow (20) sichert sich 10-Mio.-Euro-Invest

Paul Louis Kiesow, Gründer von HYTRA.

Der Gründer des Rostocker Start-ups HYTRA, Paul Louis Kiesow, revolutioniert den Transport von grünem Wasserstoff.

Mit gerade einmal 20 Jahren hat Paul Louis Kiesow das erreicht, wovon viele Start-ups träumen: ein Millioneninvestment, internationale Expansion und eine Vision, die den globalen Energiemarkt verändern könnte. Im Wellenrauschen Podcast #122 erzählt der Gründer von HYTRA, wie aus kindlicher Faszination für Physik und Astronomie ein ambitioniertes Technologieunternehmen entstand.

Von Poppendorf hinaus in die Welt

Kiesow, der aus Poppendorf in der Nähe von Rostock stammt, interessierte sich früh für Wasserstoff. Schon mit 16 begann er, an einem Lösungsansatz für eines der größten Probleme der globalen Energiewende zu tüfteln: den Transport von grünem Wasserstoff. Gemeinsam mit seinem heutigen Co-Founder Christof Schramm gründete er noch während seiner Schulzeit das Start-up HYTRA.

„Unser Ziel ist es, das größte Wasserstoff-Logistikunternehmen der Welt zu werden“, sagt Kiesow selbstbewusst. Im Fokus steht der Bau neuartiger Schiffe und Tanksysteme für den Transport von großvolumigen Flüssigwasserstoff (LH₂) über große Distanzen, darunter aus der Golfregion nach Europa. Dafür hat HYTRA eigene Patente angemeldet, arbeitet an neuen Isolationsmaterialien und innovativen Schiffsdesigns. Die Flüssigwasserstofftanker sollen effizienter und sicherer sein als bestehende Lösungen und damit den Transport des Wasserstoffs beschleunigen.

10-Millionen-Euro-Investment aus Katar

Ein bedeutender Meilenstein ist das Investment über 10 Millionen Euro durch den katarischen Investor TIN. In Deutschland, so Kiesow, wäre eine solche Finanzierung aufgrund langwierigen Förderkulisse kaum möglich gewesen. In Katar hingegen sei die Zusammenarbeit schnell, professionell und von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Der Aufbau des Unternehmens läuft auf Hochtouren. Aktuell ist HYTRA dabei, ein Büro in dem Golfstaat zu eröffnen. Ziel sei es, in den nächsten Jahren das erste marktreife Schiff auf den Weg zu bringen.

Trotz des schnellen Erfolgs bleibt Paul bescheiden. Zwar sei für ihn Freizeit Mangelware, dennoch ist seine Motivation ungebrochen: „Wer wagt, gewinnt“, sagt er mit Blick auf die deutsche Energiepolitik und hofft, dass auch Deutschland den Mut findet, stärker in Wasserstoff zu investieren.

Shownotes

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